Lapierre E-Sensium 300 E-Rennrad Bewertung

E-Rennräder sind derzeit ein sehr heißes Thema, und alle großen Hersteller haben mittlerweile elektrische Rennräder im Programm. Das angesehene französische Unternehmen Lapierre produziert schon seit einiger Zeit hervorragende E-MTBs und hat kürzlich eine ganze Reihe von E-Rennrädern auf den Markt gebracht. In diesem Test werde ich mir das E-Sensium 300 ansehen, das ihr elektrisches Rennrad der Einstiegsklasse ist.

Zusammenfassung

Mit einem Listenpreis von 2349 £ ist das Lapierre E-Sensium 300 Disc fest im Orbea Gain-Territorium, auf den ersten Blick sieht die Ausstattung für den Preis nicht schlecht aus. Es verwendet das gleiche X35 ebikemotion-System wie das Orbea und profitiert von Shimanos neuester 10-Gang-Tiagra-Gruppe mit hydraulischen Bremsen. Die Rahmengeometrie ist auf Komfort ausgerichtet und es sieht aus wie ein rundum gutes E-Rennrad. Aber wie verhält es sich gegenüber der Konkurrenz in einem immer stärker umkämpften Marktsegment für E-Bikes?

Preislich ist es £ 50 billiger als das mit Tiagra ausgestattete Orbea Gain D40, und wenn man beide Motorräder nebeneinander betrachtet, gibt es feine Unterschiede in der Geometrie. Lapierre gibt ein Gewicht von 14.8 kg an, was etwas schwerer ist als das Orbea, aber insgesamt würde ich sagen, dass das E-Sensium 300 eine gute Alternative ist. Schauen wir uns die Komponenten und Spezifikationen genauer an.

Elektrische Komponenten

Wie bei allen elektrischen Rennrädern ist das Gewicht und die Integration des E-Bike-Systems die größte Hürde, die es zu überwinden gilt. Lapierre hat sich beim E-Sensium mit dem bewährten X35 ebikemotion Antriebssystem für die sinnvolle Variante entschieden.

X35 ebikemotion E-Unterstützung

Für diejenigen unter Ihnen, die mit dem ebikemotion-System nicht vertraut sind, es wurde erstmals 2018 beim Orbea Gain verwendet und wird jetzt auf vielen E-Rennrädern verwendet, von Bianchis Aria E-Road bis zu Cannondales neuestem SuperSix Evo Neo. Der Hauptvorteil dieses Systems ist, dass es nur 3.5 kg wiegt. Der 250-Wh-Akku (Wattstunde) ist im Unterrohr verborgen und der kleine 250-Watt-Nabenmotor sitzt im Hinterrad.

Aber was ist mit der Macht? Nun, wenn Sie nach der Art von Schub suchen, die Sie von einem elektrischen Fahrradmotor von Bosch oder Shimano Steps erhalten würden, werden Sie bitter enttäuscht sein. Wenn es Ihnen hingegen nichts ausmacht, ein schwereres Fahrrad zu fahren und die Unterstützung nur zum gelegentlichen „Stupsen“ an einem steilen Anstieg einsetzt, ist das ebikemotion ein gutes System.

Ich bin mehrere Fahrräder mit diesem Motor gefahren und bemerke nicht viel (wenn überhaupt) Widerstand mit dem Motor, wenn er ausgeschaltet ist. Ich habe viele Leute sagen hören: Was bringt es, ein schwereres E-Rennrad zu haben, wenn Sie die Unterstützung nur gelegentlich verwenden? Dies ist eine Frage der persönlichen Präferenz.

Ich bin es gewohnt, schwerere Rennräder aus Stahl zu fahren, und ich habe einige dieser E-Bikes in hügeligem Gelände gefahren, und man kann mit Recht sagen, dass man in der Ebene das zusätzliche Gewicht in den Abfahrten nicht wirklich bemerkt es kann sogar zu Ihren Gunsten wirken.

Das zusätzliche Gewicht ist nur bei langen steilen Anstiegen (mit leerer Batterie) etwas hinderlich. Ich finde, mit dem ebikemotion-System kann bereits die Verwendung des Eco-Modus einen großen Unterschied beim Aufstieg bewirken. Dies gibt genug Druck, um die Gewichtsstrafe zu überwinden und etwa 100 sehr nützliche Watt Pedalunterstützung hinzuzufügen.

Trotz der vergleichsweise geringen Batterieenergiekapazität sollte ein 90-kg-Fahrer, der den Assistenten nur bei Bedarf verwendet, eine Reichweite zwischen 50 und 70 Meilen mit einer einzigen Ladung sehen.

Erfahren Sie mehr über das X35 ebikemotion System hier.

Fahrradkomponenten

E-Rennräder teilen sich im Allgemeinen Komponenten mit ihren nicht elektrischen Gegenstücken. Das Lapierre E-Sensium 300 ist da keine Ausnahme. Mit Shimanos neuester Inkarnation ihrer beliebten Tiagra-Gruppe, zusammen mit hochwertigem Lapierre-Finishing-Kit und Laufrädern, ist das E-Sensium kaum von seinen nicht unterstützten Stallgefährten zu unterscheiden.

Getriebe

Für 2019 / 2020 hat Shimano Upgrades für seine beliebten Rennradgruppen veröffentlicht. Einer der Hauptnutznießer ist ihr mittelgroßes 10-Gang-Tiagra, das jetzt von hydraulischen Bremsen und einem Schaltwerk mit langem Käfig profitiert, das in der Lage ist, einen 34-t-Low auf der hinteren Kassette zu handhaben. Ich habe kürzlich eine 11-36-Hinterradkassette an das Fahrrad eines Freundes montiert, und der neueste Tiagra-Heckmechanismus hat dies gut gehandhabt (mit einer kleinen Anpassung der 'b'-Schraube).

Was die Verlagerung betrifft, so ist dies das Neueste Tiagra BR4720 Schalthebel funktionierte einwandfrei, das alles dank der Trickle-Down-Technologie und dem Design von High-End-Gruppen wie Dura-Ace.

Bremsen

Die flach montierten hydraulischen Tiagra-Bremsen mit 160-mm-Rotoren bieten einen hervorragenden Biss und eine hervorragende Modulation, sodass Sie sich bei steilen, kurvigen Abfahrten viel sicherer fühlen. Ich bin schon viele Rennräder gefahren, die mit hydraulischen Bremsen (unterstützt und normal) ausgestattet waren, und ich muss sagen, dass ich ein großer Fan bin. Mein alter Tourenwagen hat unzureichende Cantilever-Bremsen, und die Ultegra-Felgenbremsen meines alten Carbon-Focus sind im Trockenen großartig, verlieren aber bei Nässe schnell den Biss.

Räder und Reifen

Der Mach1 820-Laufradsatz ist eine solide, zuverlässige Wahl. Das Hinterrad verfügt über den integrierten M1-Elektromotor und das Vorderrad verwendet eine Fast Ace-Nabe mit abgedichteten Lagern. Das Vorderrad ist ein normales Steckachsen-Design, und das Hinterrad kann einfach entfernt werden, indem der 6-polige Motorstecker abgezogen und der Schnellspanner mit einem 6-mm-Inbusschlüssel gelöst wird.

Continental Ultra Sport II 700 x 28c-Reifen sind ziemliche Einstiegsreifen, aber sie sind anständig genug. Ich hatte vor ein paar Jahren einen Satz davon an einem Rennrad montiert, und sie rollten gut und waren langlebig genug – sogar beim Fahren auf Kanalpfaden.

Rahmen

Lapierre hat schon immer schöne Rahmen hergestellt und der Rahmen des E-Sensium 300 ist da keine Ausnahme. Es wurde für Komfort und lange Tage im Sattel entwickelt. Der Rahmen ist sauber verarbeitet mit glatten Schweißnähten und vollständig interner Kabelführung. Die Lackierung ist hervorragend und sieht sehr langlebig aus.

Finishing-Kit

Das gesamte Finishing-Kit ist Lapierre, mit Ausnahme des Selle Italia X3 Boost-Sattels. Der Vorbau hat eine integrierte Kabelführung, was dem Fahrrad einen sehr sauberen Look verleiht. Das einzige Kabel, das von vorne sichtbar ist, ist das vordere Bremskabel, alle anderen Kabel sind ordentlich versteckt.

Spezifikation:

An wen richtet sich das Lapierre E-Sensium 300?

Wie bei anderen Elektrofahrrädern in dieser Kategorie würde ich sagen, dass sich das Lapierre E-Sensium 300 direkt an Freizeitfahrer richtet, die in nicht mehr als 30-50% der Fälle nach zusätzlicher Hilfe suchen. Es könnte argumentiert werden, dass das zusätzliche Gewicht des Fahrrads den Nutzen des E-Assistenten mindern würde, aber ich müsste nicht zustimmen.

Nachdem Sie zahlreiche X35-Rennräder mit Ebikemotion-Antrieb gefahren sind, ist das zusätzliche Gewicht nur dann wirklich offensichtlich, wenn Sie auf einem Aufstieg ohne eingeschalteten Assistenten hart pushen. Für die meisten angehenden Fahrer würde dies das Objekt besiegen - ich habe dies nur getestet, weil ich sehen wollte, ob die zusätzlichen paar kg einen großen Unterschied machen (bei ausgeschaltetem Motor). Einige der schwereren E-Bikes mit mittlerem Antrieb sind ein absolutes Muss, wenn die Batterie leer ist, aber mit dem E-Sensium haben Sie kein Problem.

Der Lapierre wäre auch als tägliches Pendlerfahrrad von großem Nutzen. Sie können es sogar für Touren verwenden. Ein Gepäckträger kann zusammen mit Kotflügeln angebracht werden.

Zusammenfassung

Ich mag das Lapierre E-Sensium 300, es ist ein sehr gut aussehendes Fahrrad für den Anfang und seine klaren Linien werden durch die vollständig integrierte Kabelführung unterstützt. Obwohl es geringfügig schwerer ist als das ähnlich ausgestattete Orbea Gain D40, ist es 50 £ billiger, was es zu einer sehr verlockenden Alternative macht.

Ich habe Lapierre-Bikes immer gemocht, und das E-Sensium würde einen hervorragenden Einstieg in die Welt der elektrischen Rennräder bieten. Die Hauptkonkurrenten sind der oben erwähnte Orbea Gain D40 und auch der ausgezeichnete Ribble CGR AL e, der mit 2399 GBP ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet und eine Shimano 105-Gruppe hat.

Wenn das Gewicht ein wichtiger Entscheidungsfaktor ist, verliert der Lapierre in dieser Abteilung, da er schwerer ist als der Ribble und der Orbea (um über 1 kg).

Alles in allem ist das E-Sensium 300 eine gute Option. Es ist preisgünstig, sieht gut aus und verwendet bewährte Komponenten.

** Das Modell 2021 ist jetzt verfügbar - es bleibt bis auf ein anderes Farbschema weitgehend unverändert.

Erfahren Sie hier mehr über Ribble CGR AL e